Liebe Mitglieder,
seit dem Seminar in Altötting Ende August, Anfang September war Gloria Petrovics sehr intensiv dabei, einen Vorentwurf für das Assistenzhunde Gesetz in Deutschland fertigzustellen.
Die Kontakte zu den Politikern und Politikerinnen und ihren Büros sowie anderen wichtigen Stellen konnten wir – unter neuem Vorzeichen – wieder aufnehmen und intensivieren.
Viele von euch wissen ja um den Austausch mit der Bundeswehr, insbesondere mit der Diensthundeschule, auch wenn sich die Bundeswehr zuerst nur mit dem Thema Tiergestützte Therapie und Therapiebegleithunde für ihre PTBS betroffenen Veteranen beschäftigt hatte. Inzwischen allerdings hat uns Oberfeldveterinär Dr. Hampel, der Kommandeur der Diensthundeschule, beim Seminar in Altötting besucht und viel über die Funktion von Assistenzhunden bei PTBS erfahren – also bewegt sich auch hier etwas in Richtung Assistenzhunde. So war auch Dr. Hampel beim Expertenworkshop zum Assistenzhundegesetz eingeladen.
Der Expertenworkshop zum Assistenzhunde Gesetz:
(Gesetzliche Definition der Hunde, Prüfung und Finanzierung)
Seit einiger Zeit gibt es ernsthafte Bestrebungen ein Assistenzhunde-Gesetz Wirklichkeit werden zu lassen, besonders Frau Staatssekretärin Kramme von der SPD arbeitet intensiv daran, ein diesbezügliches Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Zu diesem Expertenworkshop jetzt hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales am 25. Oktober 2019 eingeladen. Die Verantwortliche dieses Zusammentreffens war Frau Dr. Brückner vom Ministerium. Für sie und ihre MitarbeiterInnen war es eine Premiere, so viele Assistenzhundeteams auf einem Raum zusammen zu haben. Wir finden, sie und ihr Team und natürlich die anwesenden Assistenzhundeteams haben diese Aufgabe ausgezeichnet gemeistert. Für die Hunde stand Wasser bereit und ein geschützter Innenhof zum Toben. Trotzdem war dieser Tag für sie eine Herausforderung.
Anwesend bei diesem Expertenworkshop waren vorwiegend die VertreterInnen der verschiedenen Vereine der Betroffenen, Herr Thomas Dinges als Vertreter aus dem Büro des Behindertenbeauftragten und dazu als Vertreterin der Hunde Frau Dr. Moira Gerlach vom Tierschutzbund, Herr Oberfeldveterinär Dr. Stefan Hampel als Vertreter der BW sowie die verschiedenen MitarbeiterInnen des BMAS. Vom Verein Lichtblicke waren Livia Hofmann-Buoni mit Vito, Gloria Petrovics, Sandra Neubert mit Amy, sowie Baulo Rösel anwesend.
Zum Ablauf: Schon bei der Anmeldung konnte und sollte man sich für einen von drei Themenkreisen entscheiden. Nach einigen einführenden Worten teilten sich die TeilnehmerInnen in drei Gruppen auf, entsprechend den drei Themenkreisen. Jede dieser drei Gruppen teilte sich noch einmal in drei Kleingruppen auf, denn jedes Thema war von den Veranstaltern noch einmal auf handlichere Unterthemen aufgeteilt worden. Jede der Kleingruppen bearbeitete jedes der Unterthemen. Wir konnten unser Wissen gut in den einzelnen Arbeitsgruppen einbringen. Die Diskussionen verliefen allesamt sehr respektvoll und wertschätzend.
Nach der Mittagspause wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt. Mehr dazu im Beitrag von Sandra Neubert.
Glücklicherweise hatte Gloria Petrovics den Entwurf von Lichtblicke zu Gesetz, Richtlinien und Prüfstelle rechtzeitig fertiggestellt, sodass er den Zuständigen vom Ministerium und den beteiligten politischen Parteien bereits vorlag. Zwar wurde der Entwurf von Gloria konzipiert und geschrieben, doch haben auch Sandra Neubert, Jana Ruberg und Lisa Ophüls ihre Expertise beigesteuert und wichtige Tipps gegeben, Baulo Rösel hat das Ganze dann lektoriert.
Neben der offiziellen Arbeit konnten wir Kontakte zu Vereinen knüpfen, die die gleichen Interessen vertreten – gemeinsam sind wir stark. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass es durchaus auch im Interesse mancher Gruppierung liegt, diesen Gesetzgebungsprozess in ihrem Sinne (aus unserer Sicht kommerziell und/oder Macht orientiert) zu beeinflussen.
Das kommende halbe Jahr wird sicher höchst spannend.
Unser Tag in Berlin war aber noch nicht vorbei, nach einem Spaziergang im Tiergarten, wo Amy und Vito herumrasen durften, ging es zu einem Treffen mit John A. Kantara. Er ist Filmemacher und Professor an der DEKRA-Hochschule für Medien. Gemeinsam haben wir angedacht, wie ein Projekt aussehen könnte, das Assistenzhundeteams und die verschiedenen Funktionen der Assistenzhunde sowie ihre besonderen Rechte in der Öffentlichkeit bekannt macht. Gloria hat John zu ihrem nächsten Vortrag beim Bund deutscher Einsatzveteranen eingeladen, damit er einen intensiveren Einblick in unser Thema bekommt.
Lieben Gruß
Baulo Rihana Rösel am 27. Oktober 2019
(Bilder von Betty Humplmair)