Livia und „Vito“

Livia und „Vito“ 

Bericht unserer Teamprüfung

Es ist so weit! Vito hat sich während des Gassiegehens richtig mit einem anderen jungen Rüden ausgetobt. Mit vier Jahren hat er so viel Energie, die er nur mit Rennen und Spielen mit anderen Hunden loswerden kann.

Jetzt bekommt er ein leichtes Frühstück, dann hole ich sein Führgeschirr. Er heult vor Freude und springt hinein.

Wir sind unterwegs zum Bus. Er läuft voller Elan, als ob wir einen Preis zu gewinnen hätten. An der Ampel müssen wir warten. Naja, das muss man hier in Deutschland. In anderen Ländern überquert man am liebsten einfach die Straße, auch wenn es rot ist.

Der Bus ist da. Wir steigen ein und fahren ca. 10 Minuten. Dann sind wir an der U-Bahn. Die U-Bahn kommt und wir kapern sie! Wir fahren wieder, diesmal eine gute Viertelstunde. Am Ziel – im Zentrum von München – steigen wir aus und treffen gleich die zwei Prüfer, mit denen wir uns verabredet hatten. Wir überlegen uns die Strecke, die wir laufen wollen, und gehen los.

Der erste Teil ist Fußgängerzone, aber Autos und Laster haben gerade zu diesem Zeitpunkt in der Fußgängerzone viel zu tun. Viele Fußgänger sehen den schwarzen Hund und retten sich zur Seite. Andere, und davon gibt es wirklich mehr als man denkt, finden den Hund so schön, dass sie versuchen, ihn zu locken und wenn möglich, zu streicheln. Ich denke mir manchmal etwas ungnädig, dass ich, wäre ich Vito, Lust bekäme, ein kleines Bisschen diese ungehörigen Hände zu schnappen. Aber – bekanntermaßen – sind Hunde viel geduldiger als Menschen.

Wir laufen eine lange gerade Strecke. Dabei überqueren wir einen großen Platz und viele kleine und große Kreuzungen. Die Stufen sind abgeflacht und Vito bleibt dort ganz brav stehen, bis ich „rüber“ sage. Bei der Prüfung wird dieser Punkt sehr ernst beobachtet. In solchen Momenten schicke ich ein herzliches „Dankeschön“ an alle guten Freunde, die mich immer wieder daran erinnert haben, dass ich nicht in Italien bin, wo man oft, wenn nicht immer, an den Überquerungen einfach drüber läuft. Da wären wir hier sofort bei der Prüfung durchgefallen. Aber jucken tut es trotz allem jedes Mal!

Unterwegs treffen wir sehr viele Passanten, Gruppen von rennenden Kindern, eine Demonstration, die sehr viel Lärm machte und viele Tauben, die für Vito von besonderem Interesse zu sein scheinen. Sie trippelten ihm entgegen und er hätte sich gerne näher mit ihnen beschäftigt, aber Pflicht und Führen gehen vor! Später erfuhr ich, dass uns auch eine Menge von Hunden begegnet war, die Vito total ignoriert hat.

Nach diesem Teil in der Innenstadt nehmen wir wieder eine U-Bahn, um einen Park zu erreichen, wo Vito frei laufen kann. Dort darf er ein paar Büsche begießen, aber die Prüfung war noch nicht zu Ende. Er muss brav sitzen, während ich mich entferne. Dann kommt er wie eine Rakete, sobald ich ihn rufe.

Apropos: Vito hat seit wir zusammenleben einen zweiten Namen: Er heißt „die schwarze Rakete“!

Nachdem alle Punkte der Prüfung abgehakt waren, wird zusammen mit den Prüfern das Protokoll unseres Laufes Punkt für Punkt besprochen und unterschrieben. Wir haben bestanden und ich bin besonders glücklich und stolz, weil es für mich das erste Mal gewesen war, dass ich den Hund selbst ausgebildet hatte. Natürlich immer wieder mit sehender Hilfe.

Dann trennen wir uns von den Prüfern und gehen wieder zurück zum Park. Dort fließen mehrere Bäche. Ich wollte eigentlich immer einen Hund, der kein Wasser liebt. Aber Vito hat mich davon überzeugt, dass ein Hund, der nicht ins Wasser springt, sobald er einen Bach oder Fluss oder das Meer sieht, kein Hund wäre, der dem Namen Hund Ehre machen würde.

 

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Livia und Hund Vito

Livia und Vito

Livia ist der Mensch.

Vito ist der Hund.

Heute prüft jemand ob sie alles können.

Als Blinden•hund und blinder Mensch.

 

Hund Vito darf morgens noch rennen und spielen.

Dann kommt sein Führ•geschirr.

Das ist ein weißes Hals•band.

Es geht auch um die Brust.

Es bedeutet dass Vito Livia jetzt führen darf.

 

Sie treffen sich mit den Prüfern.

Dafür müssen sie mit der U-Bahn fahren.

Es gibt viele Aufgaben.

Damit prüfen sie Hund und Mensch.

Beispiel: Fuß•gänger Zone.

Dort sind keine Autos

aber viele Menschen.

Viele Menschen wollen den Hund streicheln.

Das ist schlecht.

Es lenkt Hund Vito ab.

Hund Vito führt über gefährliche Straßen.

Hund Vito findet Treppen und Zebra•streifen.

Er zeigt Stufen an.

Die beiden treffen rennende Kinder.

Und andere Hunde.

Und viele Menschen.

Hund Vito schaut nicht hin.

Hund Vito zeigt die Ampel an.

Livia und Hund Vito müssen an der Ampel warten.

Hund Vito beschnüffelt gerne Vögel.

Das darf er leider nicht.

Er macht es auch nicht.

 

Livia und Hund Vito müssen eine U-Bahn benutzen.

Da muss Hund Vito vieles zeigen.

 

Dann darf Vito frei spielen und rennen.

Er kommt als Livia ruft.

Das ist gut.

 

Nun besprechen sie alles mit den Prüfern.

Sie haben bestanden.

Sie sind geprüft.

 

Livia und Hund Vito sind glücklich.

Livia besonders.

Sie hat Hund Vito selbst ausgebildet.

Und sie liebt ihn sehr.

 

Nun springt Vito sogar noch in einen Bach.

Er hat langes Fell.

Alle werden nass

als er sich schüttelt.

Alle lachen glücklich.