Der Signalhund für Menschen mit Autismus

Der Signalhund für Menschen mit Autismus

Die Aufgaben eines Signalhundes für Menschen mit Autismus können so vielfältig sein wie das autistische Spektrum selbst. Allgemein kann man jedoch sagen, dass ein Signalhund für Menschen mit Autismus dabei hilft, die Wahrnehmungs-, Verarbeitungs- und Regulationsstörungen auszugleichen, die bei Erkrankungen aus dem autistischen Spektrum auftreten. Dabei führt der Hund sowohl Abschirm-, Anzeige- als auch Führaufgaben aus.

Viele Menschen mit einer Erkrankung aus dem autistischen Spektrum mögen es nicht, von fremden Menschen berührt oder bedrängt zu werden. Teilweise, weil der enge Kontakt mit fremden Menschen als unangenehm erlebt wird, teilweise aber auch, da eine sensorische Überempfindlichkeit besteht und vermeintlich leichte Berührungen schon als schmerzhaft wahrgenommen werden. Da von außen oft nicht erkennbar ist, dass eine Behinderung vorliegt, wird von der Gesellschaft oft keine Rücksicht auf Menschen mit Autismus genommen. Durch einen Assistenzhund an der Seite wird die Behinderung einerseits sichtbar, so dass Rücksichtnahme überhaupt erst ermöglicht wird und der Hund kann eine Barriere zwischen seinem Herrchen oder Frauchen und anderen Menschen bilden. Zum Beispiel kann er sich an der Supermarktkasse oder am Geldautomaten hinter seinen Menschen stellen, damit von hinten nicht gedrängelt werden kann. Er kann sich in der vollen Straßenbahn, dem vollen Zug, usw. vor seinen Menschen legen um so ein wenig Platz zu schaffen. Zusätzlich wird die Berührung durch den Hund, z. B. an den Beinen oder am Fuß, in solchen stressigen Situationen als sehr hilfreich und beruhigend erlebt. Denn Autismus ist mit einer Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung von äußeren Reizen verbunden, sodass teilweise Umweltreize sehr viel intensiver wahrgenommen werden, während andere Umweltreize nur sehr viel schwächer wahrgenommen werden können und es oft zu Schwierigkeiten kommt wichtige von unwichtigen Reizen zu unterscheiden. Ein Beispiel könnte sein, dass ein Menschen mit Autismus auf einer Wiese steht und bemerkt, dass ein Marienkäfer neben seinem linken Fuß auf einem Kleeblatt krabbelt. Er bemerkt aber nicht, dass er sich gerade auf einem Fußballfeld befindet. Aus diesem Grund erlernen Signalhunde für Autismus auch unterschiedliche Führaufgaben, wie das Suchen des Ausgangs von einem Geschäft, einem Einkaufscenter oder einer Behörde, das Führen zu einer Bank oder zu einem ruhigen Ort, das „nach-hause-Führen“ z. B. von der Innenstadt zum Wohnort oder das „zum-Auto-Führen“, oder andere Wege, die für den entsprechenden Menschen schwierig zu finden sind. Manche Hunde zeigen auch Straßenübergänge an, da diese manchmal gar nicht so leicht zu erkennen sind. Zum Beispiel in der Innenstadt, wenn Straße und Fußweg sehr ähnlich gepflastert sind. Manche Menschen mit Autismus benötigen diese Form der Unterstützung nicht.

Eine weitere wichtige Aufgabe von Signalhunden für Autismus ist das Anzeigen von Meltdowns. Ein Meltdown kann ganz arg vereinfacht als eine Art Nervenzusammenbruch in Folge einer Überreizung dargestellt werden. Der Hund nimmt den kommenden Meltdown schon im Vorfeld wahr und gibt seinem Herrchen oder Frauchen Bescheid. Diese haben dann die Möglichkeit, sich schnell an einen ruhigen Ort zu begeben und/oder ein Bedarfsmedikament einzunehmen. So kann der Meltdown verhindert werden. Kommt es trotzdem zu einem Meltdown, kann der Assistenzhund durch Kontaktliegen bei der Linderung helfen und/oder Medikamente holen und/oder etwas ganz anderes tun, was Herrchen oder Frauchen in der Situation sonst gut tut.

In den Medien wird der Signalhund für Autismus oft auch als Unterstützung für sehr junge Kinder dargestellt. Diese werden teilweise mit einer „Autismusleine“ am Hund angebunden um am Weglaufen gehindert zu werden. Diese Praxis ist unserer Meinung nach gefährlich für Hund und Kind, und auch ethisch fragwürdig. Ein Hund ist nicht in der Lage die Verantwortung für ein Kind mit Behinderung zu übernehmen! Ob ein Assistenzhund für ein Kind geeignet ist, muss sehr gut abgewogen werden und keinesfalls dürfen Hund und Kind unbeaufsichtigt unterwegs sein. Es muss klar sein, dass die Eltern die Verantwortung für den Hund übernehmen müssen und dadurch auch eine zusätzliche Belastung entstehen kann.

In diesem Video wird erklärt, wie sich Autismus auf Betroffene auswirken kann. Es ist zwar ein für Kinder gemachtes Video aber auch für Erwachsene sehr schön.

 

In diesem Video werden Beispiele aus der Sinneswahrnehmung von Menschen im Autismus-Spektrum gezeigt.

 

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Krank•heit Autismus

Der Hund für Menschen mit Autismus

Autismus ist eine Krank•heit.

Diese Menschen mögen wenig Berührungen.

Der Hund schützt sie davor.

Die Berührung des Hundes

kann ihnen helfen.

Der Hund hilft ihnen in

schwierigen Momenten.