Der Signalhund für Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung

Der Signalhund für Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Erkrankung, die nach einem traumatischen Erlebnis auftritt. Die Schwere der Erkrankung ist davon abhängig wie bedrohlich das traumatische Erlebnis subjektiv wahrgenommen wurde, wie lange es angedauert hat, in welchem Lebensalter das Ereignis auftrat und wie oft es sich wiederholt hat. Die Behandlung erster Wahl ist bei einer posttraumatischen Belastungsstörung eine Psychotherapie, die auch eine sehr gute Wirksamkeit zeigt, sodass eine vollständige Heilung möglich ist. In besonders schweren Fällen kann es jedoch sein, dass trotz Psychotherapie dauerhaft Symptome bestehen. In diesen Fällen, und nur in Rücksprache mit dem behandelnden Psychotherapeuten und/oder Psychiater, kann ein Signalhund für Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörung eine wertvolle Unterstützung darstellen, um den Betroffenen dabei zu helfen wieder mehr Lebensqualität zu erlangen. Die Aufgaben dieser Assistenzhunde sind vielfältig. Wir stellen hier die häufigsten Assistenzleistungen dar.

Gerade bei schweren und chronischen Verläufen der posttraumatischen Belastungsstörung ist die Dissoziation ein häufiges Symptom. Unter einer Dissoziation versteht man einen Zustand, der dazu führt, dass der Körper zwar noch funktioniert, aber Denken, Fühlen und Wahrnehmen voneinander trennt und manche Sinneskanäle komplett ausschaltet. Dadurch kann die betroffene Person nur noch sehr eingeschränkt auf ihre Umgebung reagieren. Dissoziationen sind in erster Linie ein Schutzmechanismus, um die Seele bei traumatischen Situationen davor zu schützen, mehr mitzubekommen als sie aushalten kann. Im Alltag von Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung kommt es aber auch zu Dissoziationen, wenn gar keine reale Gefahr besteht, sondern die Betroffenen auf irgendeine Art und Weise an das traumatische Erlebnis erinnert werden.

Ein Signalhund kann eine beginnende Dissoziation bemerken und der entsprechenden Person anzeigen, z. B. durch Anstupsen. Das hilft den Betroffenen, rechtzeitig Skills  anzuwenden, die eine Dissoziation verhindern können. Bei Dissoziationen zu hause kann der Assistenzhund eine Tasche mit Skills oder auch Notfallmedikamente holen. Ist das Herrchen oder Frauchen gerade in der Öffentlichkeit und kann durch eine beginnende Dissoziation nicht mehr den Weg nach Hause, zum Ausgang oder zum Auto finden, kann der Hund auch hier Führaufgaben übernehmen. Oft werden für solche Führaufgaben kein festes Führgeschirr, etwas wie beim Blindenführhund, verwendet, sondern ein Kurzführer, der am Geschirr befestigt ist oder einen Griff aus Stoff, der am normalen Geschirr verwendet wird. Welche Art des Führgeschirrs sich besonders gut eignet, ist immer abhängig vom Assitenzhundeteam und muss deshalb nicht bei allen Teams gleich sein.

Damit es in der Öffentlichkeit gar nicht so häufig zu Dissoziation kommt, übernimmt der Hund hier Abschirmaufgaben, bringt sich selbst also als „Platzhalter“ zwischen Herrchen oder Frauchen und anderen Personen. So kann er sich beim Einkaufen hinter seinem Menschen aufhalten, damit niemand unbemerkt von hinten kommen kann, oder auch in öffentlichen Verkehrsmitteln vor seinem Menschen liegen/sitzen/stehen um versehentliches Anrempeln durch andere Personen zu verhindern. In welchen Situationen die betroffenen Menschen sich von ihrem Assistenzhund abschirmen lassen möchten, ist auch sehr zu unterschiedlich, da nicht alle Alltagssituationen für alle Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung gleich leicht oder gleich schwierig zu bewältigen sind.

Nahezu alle Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung schlafen schlecht und haben häufig Albträume. Hier kann der Assistenzhund seinen Menschen bei Alpträumen wecken, das Licht anschalten und ihm durch Kontaktliegen, das Bringen der Skilltasche oder auf andere Art und Weise helfen, sich nach dem Albtraum wieder zu beruhigen. Mit der Gewissheit, dass sie einen Albtraum nicht alleine durchstehen müssen und geweckt zu werden, schlafen viele Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung besser.

Wer schlecht schläft, hat es morgens natürlich auch deutlich schwerer aufzustehen und durch den klingelnden Wecker wach zu werden. Deshalb unterstützen manche Assistenzhunde ihre Menschen auch durch einen tierischen Weckservice wenn der Wecker klingelt.

Abschließend muss noch einmal betont werden, dass Tiere/Hunde generell einen positiven Effekt auf Menschen mit psychischen Erkrankungen haben. Es ist jedoch nicht jeder Hund, der einem Menschen mit einer psychischen Erkrankung gehört auch gleich ein Assistenzhund, auch nicht, wenn er gut tut, tröstet, kuschelt, wenn es einem schlecht geht, zum regelmäßigen Spaziergang auffordert, etc. Ein Assistenzhund ist immer ein Hund, der darüber hinaus noch über Fähigkeiten verfügt, die die Auswirkungen der Behinderung/Erkrankung seines Menschen ausgleichen.

 

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Krank•heit PTBS

Der Hund für Menschen PTBS

PTBS ist eine Krank•heit.

Menschen mit dieser Krank•heit

haben etwas schlimmes erlebt.

 

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Hunde helfen Ihnen

damit andere Menschen nicht zu nahe kommen.

 

Die Hunde wecken die Menschen

wenn sie schlecht träumen.

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